«Lindeneck» wechselt Besitzer
Das Hotel Garni am Lindeneck in Güttingen kommt per 1. Mai in neue Hände. Künftig nutzt das Hotel Restaurant Seemöwe dessen Kapazitäten. Damit werden Engpässe vermieden und Seminaren mehr Raum geboten.
Das Gebäude ist ein Schmuckstück. Mit seinem sichtbaren Riegel und dem gläsernen Windfang präsentiert sich das Hotel am Lindeneck als Blickfang an der Hauptstrasse 37. Die Liegenschaft mit ihrer 200jährigen Geschichte wurde 2011 durch ihre Besitzer Jürg Engler sowie Kathrin und Rolf Meier komplett renoviert. Seither führte das Wirtepaar die Geschicke des «Lindenecks». Kathrin und Rolf Meier sind ebenfalls Inhaber des Restaurants Lamm in unmittelbarer Nähe. Nun wechselt das rote Fachwerkhaus per 1. Mai den Besitzer. Als neue Pächterin nutzt das Hotel Restaurant Seemöwe in nur 350 Metern Entfernung die sich so neu anbietenden Synergien beider Häuser. Meiers möchten sich auf die Leitung des «Lamms» konzentrieren.
Engpässe künftig vermeiden
Die «Seemöwe» stösst seit geraumer Zeit an ihre Kapazitätsgrenzen. In Zeiten, in denen die Branche kränkelt, ein gutes Zeichen. «Wir konnten in einigen Fällen die Anfragen von Gruppen nicht berücksichtigen. Uns fehlten Zimmer und Seminarräume», erklärt Direktorin Erika Harder. Im Februar stellte sie gemeinsam mit Inhaber Josef Bilgery das Projekt eines geplanten Neubaus auf dem Kiesplatz vor. Im virtuell präsentierten Baukörper sollen Zimmer, Seminarräume und ein kleiner Wellnessbereich entstehen. «Der Aspekt Seminare liegt uns besonders am Herzen», sagt Harder. Sie ist seit 2012 Gastgeberin in der «Seemöwe» und hat bereits einige Meilensteine in der Entwicklung des Hotels ins Rollen gebracht.
Mit der Hinzunahme des «Lindenecks» lassen sich Engpässe besser vermeiden. Bereits ist angedacht, das «Lindeneck» im Zuge eines künftigen Audits ebenfalls auf eine Vier-Sterne-Auszeichnung vorzubereiten. Bis dahin liegen die Zimmerpreise leicht unter jenen der «Seemöwe».
Gastgeberin beider Hotels
Der Gedanke, die Kapazitäten beider Häuser zu vereinen, ist nicht neu. Bereits im letzten Jahr tasteten sich Bilgery und Harder an das Thema heran. «Wir wollten das Haus mieten und erfuhren, dass ein Verkauf der Liegenschaft gewünscht sei.» Im März 2016 erfolgte der Start der Verhandlungen. Am 14. April konnte Harder ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen. Sie ist somit die neue Inhaberin des Hotels am Lindeneck. Dieses verpachtet sie an die «Seemöwe» weiter. Die Direktorin wirkt künftig als Gastgeberin beider Hotels. Dafür werden die Kräfte im administrativen Bereich gebündelt. «Wir verfügen über einen ausgezeichneten Verwaltungstrakt», erklärt sie. «Für das Housekeeping und das Frühstück im «Lindeneck» haben wir eine zusätzliche Mitarbeiterin unter Vertrag genommen.» Alle restlichen anfallenden hotelinternen Prozesse, wie beispielsweise das Check-In, konzentrieren sich auf die Rezeption in der «Seemöwe».
Ein Zimmer im Biedermeierstil
«Das <Lindeneck> ist ein sehr ansprechendes Gebäude», betont Erika Harder. Gäste würden den historischen Charme der zehn Zimmer bei modernem Komfort geniessen. Eine Besonderheit ist beispielsweise ein Biedermeier-Zimmer. Im Dachgeschoss befindet sich eine Loft-Wohnung mit Galerie.
Der hoteleigene Pavillon heisst neu «Lindenstübli». «Seine künftige Funktion ist noch nicht festgelegt», sagt die neue Inhaberin. Das Frühstückszimmer verwandelt sich hingegen in einen Seminarraum und bietet 30 Personen Platz. Das «Lindeneck» bietet insgesamt 400 Quadratmeter Wohnfläche und somit eben jenen von der «Seemöwe» dringend benötigten zusätzlichen Raum.
St. Galler Tagblatt, 28.04.2016, 02.40 Uhr, Redaktion


